Melancholie ist eine
zarte Dame. Und auch wenn sie die Nebelschleier des endenden Herbstes so mag
und sich in den ersten Eissternen am Fenster träumend verliert, so schwingt in
mir bei dem Wort „Melancholie“ immer das Bild einer aufblühenden Magnolie mit.
Unter dem Duft des sich ankündigenden Schnees zittert schon zaghaft ein
leichter Blütenduft.
Melancholie ist
nicht gleich bodenloser Traurigkeit und weit, weit entfernt von Depression. Sie
ist Verlangsamung, bedachte Blicke und Schrittfolgen. Schwebendes Dahingleiten.
Gelassenes Schluchsen.
Mit Mut dem Weh
einen Raum geben. Sich leise weinend sanft entleeren. Mit heißen Tränen die
schlummernden Blütensamen wiegen.
Melancholie trägt
immer auch Hoffnung in sich.
Das macht den
Unterschied.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen