Gleichheit vor dem Gesetz und in den Bürgerrechten bedeutet
eben nicht die Einzigartigkeit jedweden menschlichen Lebens zu ignorieren,
sondern gerade, in Kenntnisnahme und Achtung derselben, einen verbindlichen und
allgemein gültigen Rahmen zu schaffen, in dem Menschen in Frieden und Freiheit
miteinander die Vielfältigkeit des menschlichen Daseins zur gegenseitigen
Bereicherung erblühen lassen können.
103. Keine Chance
Selbstbestimmte
und befriedigende Sexualität ist der Horror jedweder fanatischen Weltsicht. Wie
willst du auch jemandem Angst vor dem Anderssein eintrichtern, der sich gerade
schnurrend vor Vergnügen in seinem Anderssein räkelt? Genormte Sexualität und die
Deutungshoheit darüber, was „gut“ und „richtig“ oder „natürlich“ und
„unnatürlich“ sei, war schon immer ein wichtiger Pfeiler im Spiel um Macht. Im
Großen, wie im Kleinen.
102. Trauma und Anspruch
Die Ansprüche und Erwartungen an traumatisierte Menschen
sind von diesen einfach nicht in der gewünschten Art und Weise zu erfüllen,
denn diese Ansprüche basieren auf einer Vorstellungswelt, die von den realen
Erfahrungen dieser Menschen meilenweit entfernt sind.
101. Für was?
Dein Dagegensein erscheint mir unglaubwürdig, solange ich
nicht verstehe, wofür du eigentlich bist. Für ein paar konkrete Hinweise
deinerseits wäre ich dankbar.
100. Lebenslust
Genuss, um des Genusses willen, Lust, um der Lust willen,
Freude, um der Freude willen. Keinen anderen Grund. Nur diesen jeweils einen. Nicht
aus einem Mangel, sondern aus einer Überfülle an Leben heraus und um des Lebens
willen. Das zeichnet kleine Kinder aus. Man gab und gibt sich redlich Mühe, ihnen dies gründlich auszutreiben.
Sie nennen es Erziehung. Und mir wird schlecht.
99. Weltverbesserung
Du willst die Welt verbessern? Dann kümmere dich erstmal
liebevoll um dich. Dann wird das auch was mit der Welt. Versprochen.
98. Nicht weg
Wir vergessen zu schnell, zu gerne, zu bereitwillig. Aber,
Vergessen bedeutet nicht, dass es ungeschehen gemacht wird. Es bedeutet auch
nicht, dass wir die Auswirkungen des Geschehenen nicht weiter in uns tragen.
97. Pendeln
Es gibt immer mehr als einen Blick auf eine Situation. Das
beunruhigt dich jedoch nicht, denn du hast gelernt, gelassen zwischen den
unterschiedlichen Sichtweisen hin und her zu pendeln.
95. Kein Zurück
Deine verworrene Sehnsucht ist oft nichts anderes als der
verzweifelte Wunsch nach Rückkehr in den Mutterleib: Rundumversorgung ohne
eigene Verantwortlichkeiten. Blöd gelaufen. Es gibt keinen Weg zurück.
94. Mauerarbeiten
Die Mauern, die dich umgeben, die entwirfst und baust du
selbst. Falls du noch nicht bereit dazu bist, sie einzureißen, modelliere sie
doch ein wenig um: Hier eine Schießscharte, dort ein Abzug, da drüben ein
kleines Fensterchen. Vielleicht gar eine schmale Zugbrücke? Man weiß ja nie.
93. Rhythmus
Mittelmaß ist nicht dein Lebensrhythmus, oder? Sei frech, neugierig, ungewöhnlich, mutig, rebellisch. Sei
schräg und liebevoll mit brennendem Herzen. Sei zornig mit Verstand, kreativ
mit allen Sinnen, umarme deine Angst und schenk dir selbst dein schönstes
Lachen. Schmeiß dich ins Leben, mach Fehler und lerne daraus. Das Abenteuer
wartet. Worauf wartest du?
92. Sinn. Verweilen
Der Weg verändert das Ziel.
Er überprüft und kalibriert es.
Er passt an und verwirft.
Er schleift und filtert das Wesentliche heraus.
Deshalb sind Gelassenheit und Flexibilität Dinge, die du am
Anfang des Weges in deinen Rucksack packen solltest. Ansonsten kann es dir
passieren, dass du die Schönheiten und Chancen von Abzweigungen übersiehst und
dir keine Zeit zum Sinn stiftenden Verweilen erlaubst.
91. Kein Ersatz
Kinder sind kein Partnerersatz. Sie können deine Einsamkeit,
deine Traurigkeit, deine Unfähigkeit zu einer erwachsenen, partnerschaftlichen
Beziehung niemals für dich auflösen.
90. Was gut ist
Bevor du mir erzählst, was alles nicht stimmt in deiner
Beziehung, sprich mir doch von all dem Wunderbaren, von all den Dingen und
Eigenschaften, die du schätzt und liebst an deinem Gegenüber. Sag nicht, da
wäre nichts, denn wäre da wirklich nichts, dann wärst du jetzt nicht hier,
sondern würdest deinen Umzug organisieren.
89. Reduktion
Sexualität ist Sinnlichkeit. Sinnlichkeit ist jedoch weit
mehr als die, durch die jeweilige Kultur, genormte Sexualität. Lass dich nicht
reduzieren auf einige Aspekte vorgekauter Erfüllung. Vertraue dir.
88. Du? Bist?
Erst das Akzeptieren all dessen was du bist, macht es dir
möglich, so zu werden, wie du sein willst.
87. Dein Jetzt
Mehr als das Jetzt wird es niemals geben. Was du damit und
daraus machst, ist ganz allein deine Sache. Denn es ist dein Jetzt und nicht meines.
85. Du wirst
Alles, wovor du dich ängstigst, wird passieren:
Du wirst Fehler machen.
Du wirst dich verletzen.
Du wirst verlassen werden.
Du wirst dich täuschen.
Du wirst erkranken.
Du wirst traurig sein.
Du wirst fallen.
Du wirst irren.
Du wirst sterben.
Na, bravo! Willkommen im Leben! Dann könntest du auch ein
wenig mehr riskieren, deine Ängstlichkeit als dem Leben zugehörig umarmen und
dich mit Begeisterung in das nächste Abenteuer stürzen, oder?
84. Spiegel
Das dir im Äußeren Fremde ist ein Spiegelbild des Fremden in
dir. Du bekämpfst, hasst, verleugnest dich also nur selbst in deinem Wahn.
82. Reichtum
Was könnte ich dir schon geben? Nichts, was du nicht eh
schon besitzt. Ich kann dir deinen Reichtum nur zeigen. Schenken musst du ihn
dir selbst.
81. Brav
Lass dir nichts einreden: Bravsein war noch niemals eine
erfolgversprechende Option für irgendwas.
80. Bindemittel
Der Satz "Was habe ich nicht alles für dich getan und
aufgegeben!" ist eines der klebrigsten Bindungsmittel in jedweder Art von
Beziehung. Dagegen helfen nur radikale Maßnahmen: Lachen und Gehen.
79. Kannst du?
Die Verantwortung für dein Leben liegt bei dir. Die Frage
ist nun: Wirst du das nicht nur mit dem Kopf verstehen, sondern auch mit dem
Herzen leben können?
78. Luft
Intensive Nähe und vertrauende Distanz sind die beiden
wesentlichen Zutaten für eine gelungene, langfristige Partnerschaft. Lasst die
Luft zwischen Euch beben und vibrieren, aber lasst sie auch frei fließen.
76. Perfektion
"Ich bin nicht perfekt."
"Ach? Und jetzt?"
"Aber ich bin recht glücklich und wohlgemut."
"Na siehst du, darum geht es. Alles andere ist eh
Dummzeugs."
"Meinst du?"
"Mein ich."
"Dann ist es ja gut."
"Ja."
75. Sinn im Wahn
Dein Verstand hat nur zwei Bestrebungen: Dein Überleben zu
sichern und Recht zu haben. Deshalb musst Du ab und an "den Verstand
verlieren" damit das Leben in seiner ganzen wundersamen Verrücktheit in
Dir toben kann.
74. Liebe - Hass
Liebe muss man nicht lernen. Sie ist von Anfang an in jedem
Mensch vorhanden. Sie wird nur in vielen Fällen aberzogen, eingemauert, ganz
tief begraben. Aber sie ist immer da.
Hass wird gelernt. Das ist der Unterschied. Diese Erkenntnis ist die
Basis für all unsere Hoffnungen, all unsere Träume, all unsere Kämpfe.
73. Frosch
"Küss mich
bitte nicht!“, sagte der Frosch zur Prinzessin, "Ich will ein Frosch
bleiben!"
71. Ermutigungen
Ermutigung ist ein ganz langsames Durchatmen. Sich spüren,
ganz tief unten drin. Und dann kommt er, erwacht er, der Mut. Die Wirbelsäule,
wie sie knackst und knarrt beim Aufrichten.
Der Kopf hebt sich, das Kinn streckt sich leicht nach vorne. Die Augen
werden hell und klar, die Stimme ein wenig tiefer. Es ist, als würde man sich selbst
und das Leben umarmen. Ja, Ermutigung ist ein kraftvolles Elixier.
69. Darum geht es
Letztendlich geht es immer nur darum: Dich selbst aushalten
und ertragen können. Mit allen Fehlern, Widersprüchen, allen vermeintlich
guten, allen schlechten Seiten. Dir selbst vergeben und dich liebevoll annehmen
können, so wie du bist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Darum geht es.
Immer.
68. Wollen
Bevor du weiter
jammerst, Schuld bei anderen suchst und dich wohlig bequem im tränenreichen
Selbstmitleid eingerichtet hast, lass uns doch klären: Was willst du wirklich?
Was bist du bereit dafür zu tun?
67. Abschied
Dich selbst zu lieben bedeutet auch, endlich damit
aufzuhören von deinen Eltern Wertschätzung, Unversehrtheit und Fürsorge zu
erwarten. Konnten sie dir diese bisher nicht geben, warum sollten sie es jetzt
können? Dieser innere Abschied tut weh, und ist doch die wesentliche
Voraussetzung für deine seelische Unabhängigkeit.
65. Genug
Es wird nie genug Geld, Macht, Erfolg geben, um deine
Sehnsucht nach dir selbst zu stillen.
64. Verliebt
Dein Verstand kaspert, dein Herz stolpert vor Aufregung,
deine Sehnsucht frisst sich kugelrund. Du bist verliebt. Das ist gut. Genieße
es. Mit Liebe hat das noch nichts zu tun. Die kommt. Später. Oder auch nicht.
Das ist okay.
63. Stille
Stille ist anhaltende Ruhe im Herzen.
Sie ist, keine Beschwerden zu haben,
mich über nichts wundern, was mir begegnen,
nichts wertend, was sich mir offenbaren wird.
Sie ist, einen sicheren Ort in mir selbst zu haben,
an den ich gehen, die Tür schließen
und in Frieden sein kann.
62. Zwischenreich
Was lebt, stirbt.
Was stirbt, hat gelebt. Manches was lebt, ist eigentlich schon tot und manches
was tot scheint, lebt zappelnd unvermutet noch.
61. Blockade
Schreibblockade bedeutet, du willst eine Geschichte gebären,
deren Zeugungsakt noch gar nicht stattgefunden hat.
60. Schuld
Schuld und Sühne - das Goldene Kalb, um das wir gelernt
haben, kreischend und uns kasteiend, herum zu hüpfen, anstatt uns selbst und
anderen Menschen in Zuneigung zuzuhören und verständlich zu machen.
59. Braver Flüchtling
Ein braver Flüchtling bringt mit: Müllsäcke, Klobürste,
einen Sack voll Dankbarkeit, aktuelle Hausordnungen und Benimmregeln in allen benötigten Sprachen.
58. Beruhigung
Wenn du den Mut dazu hast, könntest du versuchen, dich ruhig
hinzusetzen und tief durchzuatmen.
55. Gespenster
Wenn du deine Gespenster nicht freundlich begrüßt, werden
sie sich uneingeladen an deinen Tisch setzen und sich fett grinsend an deiner
Seele laben.
52. Verwechslungsgefahr
Es liegen Welten zwischen der Liebe zu dir um deiner selbst
willen und der bloßen Anerkennung für dein Wohlverhalten und dein reibungsloses Funktionieren. Verwechsle das nicht!
51. Bedingungslos
Bedingungslos geliebt zu werden. Da liegt Deine eigentliche
Sehnsucht, und daraus nährt sich dieser verzerrende Hunger, der nicht gesättigt
wurde als Du noch ganz klein warst. Dieser Hunger, den Du heute viel zu oft
stillen willst mit den falschen Dingen, weil Du nie lernen durftest, dass der
Konsum von Drogen, Essen, Sex, Alkohol und Ähnlichem ihn nicht satt machen,
sondern nur die Leere in und die Entfremdung von Dir weiter vergrößern wird.
49. Willkommen
Die beste Basis für jedes Menschenkind: In Liebe gewollt,
empfangen, willkommen, angenommen und begleitet.
48. Kaputt
Manchmal merkst du erst nach einer langen Weile, dass da
beiläufig Wesentliches in dir kaputt gegangen ist.
47. Veränderung
Es gibt viele Gründe alles beim Alten zu lassen, aber nur
einen Grund wirklich etwas zu verändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus.
45. Missverständnisse
Misslungene Kommunikation gleicht einem Zylinder, in den der
eine ein Kaninchen rein tut und der andere aus einer Mütze eine Taube
herausholt.
43. N
Niemals, nirgends, nirgendwo
Nicht Nichts, nicht
Null
Nicht „nur“, nicht „nein“
Nassschauer nieseln nieder
Neider nörgeln nuschelnd Nettigkeiten
Nächtlich nagende Nichtigkeiten
Niemandes Notwendigkeiten narrend
Nüchtern nehmend Nachgeeiltes
Nebenbei naives Niesen
Naturverbunden notgedrungen
Normales Naschen niemals nie
Nachtmahrs nährende Nabelschau
Niveauvoll Nilgrün neugeboren
Nachgerade non konform
Nomen nominandum – nomen nescio
42. Sturm
Hörst Du den Sturm
Der uns umgibt
Hörst Du sein Toben
Raunen, Schreien
Die Welt erbricht Dir
Deine Wohlstandswunde
Du bist entsetzt
Doch nicht allein
Denn stündlich
Gibt es neue Kunde
Ein Lichtermeer voll Zuversicht
Quirlt in den Sturm hinein
41. Masken
Wir tragen alle Masken und es kommt der Zeitpunkt, an dem
wir sie nicht mehr abnehmen können, ohne dabei Stücke unserer Haut mit
abzutrennen.
39. Missbrauch
Es gibt keinen "gewaltfreien und einvernehmlichen"
Sex zwischen Erwachsenen und Kindern. Niemals und nirgendwo.
38. Asyl
Asyl bekommst du nicht, weil du brav und anstellig bist,
sondern weil dein Leben, deine körperliche und geistige Unversehrtheit in
deinem Land bedroht sind.
Asyl ist kein Gnadenbrot, kein Geschenk, kein Leckerli für
Wohlverhalten, vorauseilenden Gehorsam oder duckmäuserische Angepasstheit.
Asyl ist (d)ein Recht, das auf der Anerkennung deiner
persönlichen Verfolgungssituation aufgrund deiner politischen Überzeugung,
deiner ethnischen Herkunft, deiner Religion und deines Geschlechtes
beruht.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
37. Freundlichkeit
Bist du freundlich zu mir,
bin ich freundlich zu dir.
Bist du unfreundlich zu mir,
bin ich immer noch freundlich zu dir.
Damit musst du klar kommen.
35. Professionalität
Es erschien mir immer wichtig, bei aller Professionalität,
doch auch verletzlich zu bleiben. Denn diese Verletzlichkeit macht einen nicht
unwichtigen Teil meiner Professionalität aus.
34. Irrtum
Rassisten können keine Freunde sein, selbst wenn sie
zeitweise vermeintlich als Feinde deines Feindes daher kommen. Denn, wen sie
sich gerade als Feindbild auserkoren, unterliegt der völligen Willkür und dem
gerade pragmatisch vorhandenen Angebot an potentiellen "Opfern" für
ihren Hass und ihren pathologischen Größenwahn
Schon bei der nächsten Umdrehung der Zeitschleife könntest
du es sein. Eure Freundschaft, so es sie denn dann gäbe, wäre kein Grund, dich
nicht durchs propagandistische Dorf zu jagen und dem Schlachter mitleidslos vor
die Füße zu werfen.
So einfach ist das. Und doch so schwer zu verstehen.
33. Therapie ist
Sich auf die Suche zu machen nach dem Menschen, der du
warst, bevor du der wurdest, der du sein musstest, um dann vielleicht heute der
zu werden, der du eigentlich hättest sein können.
31. Bombe
Dem Menschen, dessen Haut zerfetzt, dessen Körper zerrissen
wurde, ist es scheißegal, von wem, aus welchem Grunde die Bombe abgeworfen
wurde.
30. Likes
Sei tapfer jetzt, mein Freund: Eine „Like“ ersetzt keine
Zärtlichkeiten. Nach dem Ausschalten des PCs bleibst du ungestreichelt wie
zuvor.
29.Fremde
Das Fremde spiegelt unsere verleugneten inneren Schatten.
Wir fürchten uns vor uns. So hassen wir nach außen, anstatt uns selbst zu lieben.
28. Wohlwollen
Und wenn mein Verständnis für dich dann irgendwann
aufgebraucht ist, bleiben da immer noch meine Achtsamkeit und unsere Würde.
Nicht verhandelbar!
27. Hungrig
Wie hungrig muss die kindliche Seele damals geblieben sein,
wenn der erwachsene Mensch sich schon mit ein paar spärlich
verteilten Häppchen einer doch eigentlich selbstverständlichen,
mitmenschlichen Aufmerksamkeit anscheinend gesättigt fühlt?
26. Scheidern
Das eigene Scheitern immer wieder selbst zu inszenieren
erweckt zumindest den dich beruhigenden Anschein von Souveränität.
24. Rollen
Mein Geschlecht darf keine Rolle spielen in Bezug auf die
gesellschaftlichen Rollen, die ich spielen will und soll.
22. Raum schaffen
Dein Kind ist nicht auf der Welt,
um deine Träume zu verwirklichen.
Es hat seine ganz eigenen.
Deine Aufgabe ist die verlässliche Gestaltung
eines geschützten Raumes,
von dem aus es die Welt erobern kann,
ohne seine Träume dabei zu verlieren.
21. Sinn
Alles hat, mit Abstand und Gelassenheit betrachtet, seinen
ganz eigen speziellen Sinn, auch wenn einem, mittendrin, die scheinbare
Sinnlosigkeit höhnisch grinsend ins Gesicht rotzt.
20. Goldig
Nur weil man eine Scheiße als solche benennt, wird die
andere Scheiße dadurch nicht zu einem Haufen Gold.
19. Same old story
Unabhängig von der jeweiligen soziokulturellen Herkunft traf
ich auf die gleichen Muster von Macht und Ohnmacht im Mikrokosmos von
Beziehungen.
It's the same old story everywhere.
18. Ziele
Du setzt dir ein
Ziel.
Dann wählst du den Weg dorthin.
Unterwegs stolperst du, verirrst dich,
hältst dich auf, stehst herum, blickst dich um.
Schaust zurück und schaust nach vorne.
An jeder Weggabelung triffst du Entscheidungen.
Irgendwann kommst du an und stellst fest:
Oh, der Weg hat dich verändert,
das Ziel war auch nur ein Zwischenschritt.
Du setzt dir ein Ziel.
Sei lieb zu dir.
17. Zweck
Der Zweck heiligt niemals die Mittel, da die angewandten
Mittel dem Zweck neue Schattierungen hinzufügen und ihn damit verändern.
16. Trauma
Das Trauma verzerrt die Realitäten der Gegenwart, weil es
nicht auszuhalten war, was in der Vergangenheit erlebt wurde.
15. Ressourcen
„Ich kämpfe jeden Tag gegen die Versuchung an, mich selbst
umzubringen.“
„Und Sie gewinnen diesen Kampf jeden Tag. Welch eine
Ressource!“
14. Netzwerkeln
Die einfachsten Regeln für Social Networking: Höre zu, lese
achtsam, sei freundlich, wohlwollend und aufmerksam, teile und teile dich mit.
Sei greifbar und authentisch, dann kannst du auch ab und an auf deine Produkte
und Dienstleistungen hinweisen. Ist doch ganz einfach. Andersrum funktioniert es
nicht. Dafür brauchst du nun aber kein Seminar und keinen teuren Workshop,
oder?!
13. Kommunikation
Wenn man sich mit Kommunikationstheorien und deren Modellen befasst,
kann man doch nur vor Freude kreischend durch den Wald hopsen, falls dann doch mal ein einigermaßen sinnvolles Gespräch aus Versehen geklappt habt.
12. Rassismus
Rassismus kennt kein
"Links" und "Rechts",
hat kein Geschlecht
und keinen Klassenstandpunkt.
Rassismus schert
sich nicht um Alter oder Religion
und scheißt auf Pass
und Hautfarbe.
Er dockt sich an, wo
er willkommen ist,
nährt sich, wo
Nahrung vorhanden.
Und was ihn nährt,
das sind ganz andere Dinge,
als die oben
genannten. Diese nämlich taugen,
in bestimmten
historisch-kulturellen Momenten,
höchstens als Dünger
seiner Nahrungsquellen.
11. Projektion
Wir entäußern das, was uns am meisten in uns ängstigt und
bedroht,
weil wir glauben, wir dürften nicht dies oder das auch sein.
So können wir es aus der Ferne hassen oder gar lieben.
9. Menschenliebe
Wenn ich des Menschen Antlitz schau, ganz nackt und
unverstellt, dann weiß ich um der Liebe Grund, die ständig wogt durch mein
Gemüt und lässt umarmen mich die Welt.
8. Wahrheiten
Demütig ist sie, die
Wahrheit, weil sie um ihre unendlich vielen
schillernd wahrhaftigen Facetten weiß. Und eben dies lehrt sie uns.
7. Besitz
Manchmal verschenke
ich etwas von mir, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es überhaupt besitze.
6. Basis
Sie werden Freiheit niemals mit Liebe verwechseln und doch
verstehen, dass Freiheit die Basis von Allem ist.
5. Lebenssinn
Ich kann es
vielleicht nicht verhindern, dass Menschen täglich um des Menschsein Willen
leiden und sterben, aber wenn ich durch mein Leben dazu beitragen kann, dass
sich die Zahl derer auch nur um einen einzigen verringert, dann war mein Leben
voller Sinn.
3. Demut
Demut ist das Ja zur
Erde und die schreiende Sehnsucht nach dem Himmel.
Demut ist die
Zumutung von Mut.
Demut ist nie
Besitz, sondern stets Versuch.
1. Gegenüber
Um etwas über mich zu erfahren,
benötige ich ein lebendiges Gegenüber.
Muss ich mich durch die Augen des anderen sehen,
durch seine Berührung mich umfassen können,
meine Grenzen in den Grenzen des anderen erkennen,
mein Lachen und mein Leid in seinem wiederfinden,
meine Liebe in seinem Blick gespiegelt sehen.
Muss ihn und mich, so wie wir sind, aushalten können.
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