Essen, Trinken, ein
Dach über dem Kopf, eine gute Arbeit mit gerechtem Lohn, Teilhabe, Gesundheit, Sicherheit
und Frieden.
314. Labsal
Nichts erquickt eine
geschundene Seele
so sehr, wie ein
unverhofft geschenktes
Lächeln im Vorübergehen.
313. Kleiderzwang
Meine Haltung:
Niemand hat das Recht mir vorzuschreiben, wie ich mich kleide. Weder so, noch
so. Meine Entscheidung. Ohne Ausnahmen. Damit ich entscheiden kann, brauche ich
Vielfalt zur Auswahl.
312. Berührungen
Menschen, die nach Unberührtheit lechzten,
geben durch ihre Berührungen
dieselbe der Zerstörung preis.
311. Liebe ist
Liebe, in Bezug auf Beziehungen,
ist, oder sie ist nicht.
Kannst du nichts dran ändern.
Also bleib gelassen und heiter.
307. Menschenrechte
Menschenrechte muss man sich nicht verdienen.
Sie sind auch kein Leckerli für angepasstes
Verhalten.
Man kann sie weder verlieren, verschenken noch
aufgeben.
Menschenrechte sind unveräußerliche Rechte.
Jeder Mensch hat sie. Immer. Überall. Ohne
Ausnahmen.
306. Begegnungen
Begegnung mit dem Fremden
Haltung A: Wir
gleichen uns in vielen Punkten
Haltung B: Du bist
ganz und gar anders als ich.
Haltung C: Du bist
nicht so, wie du zu sein hättest. Darum mag ich dich nicht!
Haltung D: Du bist
anders. Darum bist du schlechter. Darum hasse ich dich. Hau ab!“
Haltung E: Du bist
ja gar kein Mensch!
304. Grundlagen
Wir werden
Rassismus nicht überwinden, solange wir uns nicht grundlegend mit der
Entstehung von Vorurteilen und Stereotypen und dem anscheinend im Menschen
angelegten latenten Hang, zum eigenen inneren und äußeren Vorteil, andere
Menschen aufgrund von kultureller Herkunft, Status, Religion, Alter,
Geschlecht, sexueller Neigung zu diskriminieren, auseinandersetzen.
302. Feld
Schlagenden Argumenten ergebe ich mich
furchtlos, solange wir
uns dabei ausschließlich auf dem Feld des
Geistes befinden.
301. Wollen
Du musst nichts müssen,
aber du könntest wollen,
wenn du denn wüsstest,
was genau du wollen willst.
300. Gefährlich
„Der gefährlichste
Mann der Welt?“
„Putin, Trump,
Erdogan, oder wer?“
„Der Mann an deiner
Seite, der meint du seist sein Eigentum und er könne dich behandeln wie Dreck
oder einen Fußabtreter.“
„Oh.“
„Mund zu.
Durchatmen. Sacken lassen.“
299. Wer hat
Wenn jemand dir
blöd kommt, dich beleidigt und dumm anmacht,
wer hat dann wohl
richtig dicke Probleme mit sich selbst?
Genau!
298. Fakenews
Nachrichten (in den
Medien) verkünden keine Wahrheiten. Sie erstellen eine Blitzlichtaufnahme aus
einer bestimmten Perspektive, mit einer bestimmten Absicht, zu einer bestimmten
Zeit, für ein bestimmtes Publikum. Sie lösen aus einem komplexen Prozess ein
Standbild heraus. Sie erzählen keine Geschichten, sondern liefern das Futter
für den jeweils eigenen, individuell drum herum projizierten Film in deinem
Kopf. Das wirklich Interessante an Nachrichten ist das, was du wie aus ihnen
machst. Es lohnt sich, sich das ab und an mal wieder bewusst zu machen.
297. Mein Geschäft
„Sie sollten sich
mit Ihren politischen Statements zurück halten, Frau Müller. Schadet nur Ihrem
Geschäft.“
„Sorry, das ist
Teil meines Geschäfts. Man kann die Psyche nicht heilen in einer kranken
Gesellschaft.
296. Müll im Kopf
„Soll man Menschen
in Seenot retten?“
Allein die Frage
zeigt schon, was für ein Müll in vielen Köpfen rum schwimmt.
295. Lebenssinn
Der Sinn des Lebens?
Gib auf dich und andere Menschen acht.
Zolle dem Leben in jedweder Form Respekt.
Verkaufe niemals deine Würde.
Verschenke dein Lachen großzügig.
Teile dein Glück.
294. Wie tickt
Du willst wissen, wie eine Gesellschaft tickt?
Dann schau dir an,
wie diese mit ihren Alten, Kindern, Kranken
und Schwachen umgeht.
Dann weißt du alles.
293. Quellen der Hoffnung
„Wo nehmen Sie
Hoffnung her, in so hoffnungslosen Zeiten?“
„Ich schöpfe sie
aus den kleinen Dingen, aus jeder freundlichen Geste, aus jedem geschenkten Lächeln,
aus jeder gereichten Hand, aus jeder Geste der Mitmenschlichkeit. Das Reservoir
ist überschaubar, der Überlauf kaum genutzt, doch die Quelle scheint
unerschöpflich. Immer noch.“
292. Endlichkeit
„Fänden Sie ewiges
Leben für die Menschen nicht wunderbar?“
„Die Vorstellung,
dass manche Menschen nicht irgendwann auf natürliche Weise diese Welt verlassen
würden, hat für mich den höchsten Gruselfaktor überhaupt. Ich bin also äußerst
dankbar für die Endlichkeit bzw. Transformation jedweden Lebens“
291. Wasserglas
Der Optimist freut
sich über das halb volle Glas. Der Pessimist meckert ob der halben Leere. Beide
trinken das Wasser bei Durst mit dem gleichen Genuss.
290. Vampire
„Vampire mögen
keine Kreuze.“
„Warum eigentlich
nicht?“
„Sie reagieren mit
allergischem Schock auf Dummzeugs. Das macht sie mir sympathisch.“
289. Ohne mich
Ohne mich gäbe es mich nicht.
Drum gebe ich fein auf mich acht,
sorge für mich, verzeih mir so manches
und bin mir ausgesprochen freundlich
gesinnt.
288. Hasse ich?
„Sie hassen wohl
alle Rechtsradikalen, Frau Müller?“
„Hassen? Das wäre
ein bissl zu viel der Ehre und der Aufmerksamkeit. Ich nehme sie zur Kenntnis;
ordne ein, was sie treiben; kritisiere, lehne ab und manch einem dort Verirrten
schenk ich auch mein Mitgefühl. Alles andere wäre verschwendete Energie, die
ich positiv lieber Menschen mit einer anderen Weltanschauung und Lebenseinstellung
zukommen lasse.“
286. Wahrheiten
Die Wahrheit einer
Wahrheit ist, dass sie immer die meine und nicht die deine sein wird.
285. Liebevolle Akzeptanz
Meine Erfahrung: In
der liebevollen Akzeptanz all dessen was (man) ist, liegt schon der Keim der
zukünftigen Veränderung.
Oder anders
ausgedrückt: Ein tiefgehendes, umfassendes "ich bin" lässt keinen
Raum für müsste, könnte, sollte.
284. Affektregulierung
„Sie dürfen doch
das Tun von jemandem nicht durch vulgäre Wortwahl ab/bewerten!“
„Doch, manchmal
schon. Reguliert meine Sozialverträglichkeit und innere Gesundheit aufs Beste.
Jedes andere Verhalten meinerseits wäre als Reaktion sonst von strafrechtlicher
Relevanz oder eine mutwillige Selbstverletzung.“
283. Innere Landkarte
Auf der eigenen, inneren Landkarte zu wandern.
Im Dunkeln, im Licht, durch alle
Schattierungen.
Welch ein Abenteuer!
282. Anbetung
Egal zu welchem
Gott, Führer oder Symbol du betest,
egal mit welcher
Weltanschauung du dich gerade schmückst,
deine Meinung und
deine Haltung sind nicht akzeptabel,
wenn du über
Leichen gehst und wenn du dich erhöhst,
indem du andere
durch den Dreck schleifst.
Ich werde das
niemals tolerieren.
281. Alles sein
In einer Welt, in
der du Alles sein könntest, sei vor allem eines:
Freundlich und
liebevoll. Zu dir und zu allen anderen Lebewesen.
Nichts, aber auch
gar nichts, hindert dich daran
freundlich,
mitfühlend, zugewandt zu sein.
Deine Entscheidung.
Deine Verantwortung.
280. Rebellion
Dafür sein ist
quasi die hohe Kunst der Rebellion und die eigentliche Kraft der Veränderung.
Sie ist das Lachen, welches sich aus dem Schmerz und dem Zorn erhebt und
Widerstände kreativ und geduldig überwindet.
279. Zukunft
Die effektivste
Möglichkeit die Zukunft vorherzusagen ist, sie selbst mit zu gestalten.
278. Intolerant
Ja, ich bin
intolerant gegenüber bestimmten Haltungen. Aber sowas von. Was passiert, wenn
man auf dem politischen Parkett in der eigenen Toleranz, der Fairness, dem
korrekten, demokratischen Verhalten gegenüber Intoleranten, Unfairen,
Antidemokraten schwelgt, konnten wir 1933 erleben.
277. Sich mitnehmen
Eine
Lebenserfahrung, die mit viel Schmerz, tausend Umwegen und einem elendigen Hin
und Her verbunden waren: Ich nehme mich immer mit! Im Äußeren kann ich rennen,
hüpfen, tricksen, mich verstecken und doch im Inneren starr in Eiseskälte
verharren, vor Panik zittern, im alten Schmerz mich suhlen.
276. Dafür sein
Dagegen sein
bedient unseren Schmerz, unser Mitgefühl, unsere Scham und unseren Zorn.
Dafür sein jedoch
speist sich aus einem tiefen Wohlwollen zum Leben, weiß um die die nährende Kraft
von Träumen und verfügt über einen langen Atem.
275. Dem Menschen schuldig
Nicht Erbarmen,
sondern Gerechtigkeit ist der Mensch dem Menschen schuldig.
274. Weglaufen sinnlos
Dann rennst du davon
Fliehst dem Ungemach
Auf seltsamen Wegen
Bemerkst viel zu spät
Dass du selbst den Samen
Deines Unglücks mit dir trägst
273. Ermutigung
Gerade in Momenten,
in denen wir glauben, alles sei verloren und der Schmerz würde uns den letzten
Rest unseres Atems rauben, sammelt sich auf einmal eine Kraft in uns, die uns
erhebt und wieder Luft holen lässt. Manchmal ist der Auslöser eine bedingungslos
gereichte Hand, manchmal ein flüchtig zugeworfenes liebes Wort, manchmal ein
Lächeln im Vorübergehen und manchmal ein blinzelnder Blick in den Spiegel.
271. Man darf jetzt
"LG Gießen
bestätigt: AfD darf rechtsextremistisch genannt werden."
"Da steht "darf". Warum
eigentlich nicht "muss"?"
"Weil man
nicht müssen muss, was man darf."
"Aber man darf
jetzt müssen, wenn man muss. Immerhin."
270. Was sie meinen
Toleranz beginnt da, wo es weh tut,
Akzeptanz dort, wo Gelassenheit
sich mit Wohlwollen trifft.
269. Was sie meinen
Gestern wie heute:
Sie reden von Befreiung. Sie reden von Verteidigung. Sie plappern von
Menschenrechten. Doch was sie meinen ist: KRIEG. Immer.
268. Grenzüberschreitungen
Meine Anständigkeit
hat ihre Grenzen. Manche Menschen überschreiten diese durch ihr Verhalten und
durch ihre Worte. Dann erlaube ich mir emotional zu agieren/reagieren.
267. Wohlbefinden
Es gibt einen eindeutig nachgewiesenen
Zusammenhang zwischen
Leistungsfähigkeit und persönlichem
Wohlbefinden. Konsequenzen?
Lernt und lehrt man sowas heute noch irgendwo?
266. Nicht vergessen
Bei all dem Gequatsche ob RECHTS oder LINKS
sollte man doch nicht vergessen,
dass es vor allem um das OBEN und UNTEN geht.
265. metoo
Für mich ist das
Beste an der „#metoo“ Bewegung, dass junge Menschen überall auf der Welt
miterleben können, dass Täter nicht mehr automatisch geschützt sind durch
Status, Reichtum, Macht. Die dickste Ermutigung überhaupt. Seit Generationen.
Und es wird die kommenden Generationen verändern. Das ist gut so.
264. Gib
Gib all deinen Träumen Farbe,
deinem Lachen bunten Klang,
deiner Furcht den Mut zur Seite.
Lieb dich frei ein Leben lang!
263. Meine Art
Mein Gefühl der
Liebe ist nicht an Alter und Geschlecht gebunden und schon gar nicht an
Sexualität.
Ich teilte, teile
und werde meine Sexualität teilen mit Menschen, die ich liebe.
Ich teilte, teile
und werde meine Sexualität teilen mit Menschen, in die ich verliebt bin, oder
auch nicht, aber die ich niemals lieben werde.
Und ich liebe
Menschen, mit denen teilte, teile und werde ich meine Sexualität niemals
teilen.
Alles gleich
wunderbar, bereichernd und befriedigend.
261. Niemals
Ich werde mich
niemals deiner Menschenverachtung ergeben und käme sie auch noch so freundlich
grinsend daher.
260. Verlorene Zeit
Willst du sie
halten, so voller Lust und Begier,
dann rennt sie
davon wie das schnellste Getier.
Doch kriechend,
sich windend, schleicht sie daher,
wenn schnell du sie
bräuchtest ganz ohne Geplärr.
Du kannst sie
teilen und freudig verschenken,
doch nie hältst du
sie wirklich in deinen Händen.
Sie bleicht deine
Haare und sie zerfurcht dein Gesicht.
Du kannst sie
einteilen, doch zähmen kannst du sie nicht.
Geht sie verloren,
ganz unbedacht, dann ist es vorbei,
sie wieder zu
finden, steht dir niemals frei.
259. Verarschung
„Jesus aber sprach:
Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht was sie tun.“
Die größte
Verarschung überhaupt. Sie wussten und wissen immer, was sie warum, wie und
gerade jetzt tun.
258. Ihr seid euch gleich
Es ist egal, welche
Namen ihr euch gebt, zu welchem Gott ihr geifernd betet, welchen Gedankenwelten,
welchen Führern ihr schafsköpfig, zähnebleckend hinterher rennt: In eurem Hass,
in eurer zerstörenden Menschenverachtung seid ihr, mit bluttriefenden Händen
und eiskalten Herzen, euch alle gleich.
256. Therapie ist
Sich auf die Suche
zu machen nach dem Menschen, der du warst, bevor du der wurdest, der du sein
musstest, um dann vielleicht heute der zu werden, der du eigentlich hättest
sein können.
255. Wehmut
Mit leisem Weh dem Vergangenen gedenken,
um dann mit Mut das eigene Leben neu zu
gestalten.
254. Demut ist
Demut ist, einen sicheren Ort
in mir selbst zu haben,
an den ich gehen, die Tür schließen
und in Frieden sein kann.
Wie in einem tiefen See der Stille.
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